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Mehr Nachhaltigkeit durch achtsamen Konsum

Um unsere Zukunft lebenswert zu halten und unseren Kindern eine gesunde Welt zu hinterlassen, ist es unabdingbar, mehr Nachhaltigkeit in unser Verhalten zu integrieren.

Doch ist Nachhaltigkeit in einer konsumzentrierten Gesellschaft überhaupt umsetzbar? Was ist echte Nachhaltigkeit und was nur Schein? Können wir unser Gewissen freikaufen? Kann „neu“ nachhaltig sein oder dürfen wir nur noch Second-Hand einkaufen, um einen neutralen CO2-Abdruck zu hinterlassen?

SHOPPING FOR FUTURE

Unternehmen achten immer mehr darauf, ihre Produkte als nachhaltig zu positionieren. Produkte sind nunmehr „CO2-neutral“, „klimapositiv“, „100% nachhaltig” – „Shopping for future“ also? Scheinbar hinterlässt Konsum in unserem (Öko-)System kaum oder keine Spuren mehr, zumindest wird es uns suggeriert. Konsum wird als Verkaufsargument instrumentalisiert, um Unternehmensziele zu verfolgen: Umsatz- und Renditesteigerungen oder zumindest die Erhaltung des Status quo.

gut ist nicht immer besser

Dass mehr und mehr ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Ökologie entsteht, ist eine gute Sache. Trends bewirken, dass sich viele Menschen einer Sache verschreiben oder zumindest einen Beitrag leisten wollen. Sie stärken den Diskurs und die öffentliche Wahrnehmung. 

Gleichzeitig verwässern Trends Missionen und Visionen, da sie dem Mainstream angepasst sein müssen. Ziele schrumpfen plötzlich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Damit ein Trend funktioniert, muss das Thema auf einfache Thesen reduziert werden.

Im Fall der Nachhaltigkeit ist dies jedoch ein zweischneidiges Schwert. Nicht alles, was auf den ersten Blick besser erscheint, ist es auch. Oft ist die Antwort eben nicht „Ja“ oder „Nein“, sondern lieg irgendwo dazwischen.

So kann beispielsweise die Verwendung konventioneller Baumwolle aus einem regionalen Herstellungsbetrieb ökologisch besser sein als Bio-Baumwoll-Produkte aus Südostasien. Und der Einkauf auf dem Wochenmarkt vom regionalen Erzeuger, der ggf. kein Bio-Siegel hat, aber transparent arbeitet und kurze Wege hat, kann nachhaltiger wirken als die in Plastik verpackten Supermarkt-Bio-Tomaten aus Tunesien.

Mehr nachhaltigkeit durch achtsamen konsum

Also bringt alle Nachhaltigkeit nichts?
Kehren wir einfach zum konventionellen Konsum zurück?
Oder dürfen wir nur noch Second Hand einkaufen? 

Es kann beides nicht sein! Wir müssen uns zunächst darüber klar sein, dass wir nicht nicht konsumieren können. Doch wir können achtsam konsumieren.

Was bedeutet achtsamer Konsum? Vor allem eines: Stelle Fragen!
So findest Du heraus, ob ein Produkt in seiner Wirkung nachhaltig ist.
Ein paar Anregungen:

  • Hinterfrage die Herkunft eines Produkts
  • Achte auf Regionalität und Saisonalität
  • Kaufe im stationären Handel statt online
  • Kaufe (auch) Second Hand ein
  • Achte auf Qualität und Transparenz im Herstellungsprozess
  • Berücksichtige auch Verpackung, Transport und Warenpräsentation bei Deiner Entscheidung
  • Und das wichtigste Mittel, frage Dich immer: Brauche ich dieses Gut in diesem Moment wirklich?

Nachhaltiger konsum - DIE QUADRATUR DES KREISES?

Fakt ist: Die Quadratur des Kreises ist nicht möglich. So wie es in der Geometrie unmöglich ist, die Fläche eines Kreises exakt in die Fläche eines Quadrates umzuwandeln (Schuld ist die kleine Variable Pi), kann Konsum nicht per se nachhaltig sein.

Doch wie in der Mathematik können wir uns auch im Leben dem Ergebnis annähern, indem wir die Variablen verändern und anpassen. Je nach Umfeld, Situation und Lebensabschnitt können die Variablen differieren und eine mehr oder weniger genaue Annäherung möglich machen. Wichtig bleibt, dass wir es versuchen!

Speiki Spucktuch

Dies ist ein Gastbeitrag von Dr. Karin Mehling.
Sie hat das nachhaltige Label Speiki gegründet und ein Spucktuch speziell für die Bedürfnisse von Speikindern und deren Eltern entwickelt.

1 Comment

  1. Kim

    24. November 2022 at 9:38

    Auf Nachhaltigkeit legen wir auch großen Wert;)

    Bitte weiter so

    Kim

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